Seit über einer Dekade tüfteln Dominic Landolt (E-Gitarre), Ramon Landolt (Synthesizer, Piano) und Mario Hänni (Schlagzeug) an neuen Sounds und Klangkonstellationen. Die Energie und Wendigkeit einer Trio-Formation trifft auf höchste Experimentierfreude und eine fast schon naturwissenschaftliche Präzision in der Arbeit mit feinsten Klangelementen. Atomare Kohäsionskräfte verbinden scheinbare Gegensätze zu Klangwolken und hyperrealen Illusionen. Rhythmen industrieller Produktion werden bis ins Ekstatische beschleunigt, um sich plötzlich in eine ruhende Gestalt zu verwandeln. Selten ist hochkomplexe Musik derart plastisch und greifbar: Die Fender Jazzmaster flickert und singt, das Piano setzt melancholische Akkorden in den Raum, das Schlagzeug umspielt sequenzierte Samples. Organisches trifft auf Synthetisches, Analoges auf Digitales, musikalische Abstraktion auf stimmungsvolle Nahbarkeit. In Form einer Sonic Fiction erzählt das Trio Heinz Herbert von Gegenwart und Zukunft, ohne sich auf ein eindeutiges Narrativ zu versteifen.
Das Konzert im Perronnord verspricht einen abwechslungsreichen Abend, bei dem Freund:innen des Jazz genauso wie der elektronischen Musik auf ihre Kosten kommen.
[Text: Andrin Uetz]