Der französische Jazzpianist François Couturier und die deutsche Cellistin Anja Lechner lernten sich 2005 im Winter in Lugano kennen, wo sie als Teil des Tarkovsky Quartet ein dem Regisseur gewidmetes Album aufnahmen. Seither bringen sie die “Anatomie der Melancholie zum Klingen”, wie es der Deutschlandfunk sehr treffend formuliert. Cineastisch und ausdrucksstark klingt die Musik auch im Duo. Elemente aus Tango, osteuropäischem Liedgut und zeitgenössischem Jazz gehen mit Kompositionen von Pergolesi, Bach oder Henry Dutilleux eine symbiotische Beziehung ein. Impressionistische Klangwelten und rhythmische Expressivität halten die Balance. Selten gelingt die Kombination von Jazz und klassischer Musik so unverkrampft und überzeugend.
Der warme Klang von Flügel und Cello dürfte an einem kalten Dezemberabend im Perronnord besonders beglücken und berühren.
[Text: Andrin Uetz]